Donnerstag, 14. November 2013

Ich zeige RENI unsere schöne Weinregion


In unserer Weinregion ist es ein bisschen wie in der Toskana: Man genießt die Sonne, den Wein und die schöne Landschaft.
Als RENI bei mir ankam, wurde hier gerade *geherbstet*. Das ist die Weinlese, die immer im Herbst stattfindet. Die Winzergenossenschaften bestimmen dann, wann jeder Weinbauer ernten und abliefern darf.
Deshalb nahm ich RENI auch mal mit zum Herbsten damit sie sieht, wie die Arbeit dort aussieht.

Ihr seht, sie ist schon dabei, uns zu helfen. Natürlich naschen wir alle zwischendurch mal ein par von den saftigen Trauben denn mitten in den Weinbergen schmecken sie besonders gut weil man die Landschaft *mit isst*  -  zwar nur mit den Augen aber man sagt ja immer *die Augen essen mit*.

Mit dem uralten Jeep meines Freundes Adolf fuhren wir dann los, hoch in seine Weinlage im Kaiserstuhl. Adolf hat wie viele Kaiserstühler, ein paar gute Reblagen geerbt. Aber seine müssen alle von Hand geerntet werden.
Seine Familie, Freunde und ich machen das schon seit ein paar Jahren und freuen uns schon
aufs *herbsten* denn nach getaner Arbeit gibt es immer eine leckere Vesper mitten in den Reben.
Hier seht ihr, wie schwer diese Arbeit ist denn Adolf muss die Trauben selber hinunter zum Anhänger bringen. Dagegen haben wir es leichter wenn wir mit vollen Eimern durch die Reben gehen.
Übrigens wird beim Lesen mit der Hand, besonders darauf geachtet, dass keine *lummeringen* Trauben in den Eimer kommen. Denn die faulen durch den Stich der Essigfliege, was dem Wein gar nicht gut tut.

Sonntag, 10. November 2013

RENI verbindet Menschen


Inzwischen macht es mir Spaß, mit RENI unterwegs zu sein.
Manchmal habe ich Lust, wildfremde Leute zu fragen, ob ich sie mit Reni fotografieren darf.
Hier z.B. trafen wir an der Dreisam 2 Studenten die zwischen die Bäume ein Seil gespannt hatten um darauf zu balancieren. Das machen inzwischen viele hier.
Der junge Mann war sofort einverstanden, mit RENI einmal über das Seil zu gehen.

Ein Stück weiter begegneten wir auf einer kleinen Brücke Edeltaut und Thomas. D.h. zuerst Thomas, der mich anfangs für etwas *gaga* hielt weil ich mit einer Puppe unterwegs war.
Aber dann kamen wir miteinander ins Gespräch und stellten fest, dass wir beide uns für Kunst interessieren.
In dem Moment *schwebte* Edeltraut an uns vorüber. Edeltraut mit einer Blume im Haar, kam gerade aus Indien zurück wo sie einige Jahre lebte weil sie früher dort mal re-inkarniert war.
Das ergab wieder ein neues Thema und so kam es, dass 2 Menschen, die sicher sonst stumm aneinander vorbei gegangen wären, miteinander ins Gespräch kamen, ein langes, und interessantes Gespräch, denn eigentlich hat Jeder etwas zu sagen  -  wenn man einen Grund hat, miteinander ins Gespräch zu kommen... Nur, was sagt RENI dazu, denn auf diesem Foto scheint es ihr nicht ganz geheuer zu sein. Ob das wohl daran liegt, dass sie noch nie in Indien war und nicht weiß, was Re-Inkarnation bedeutet?





Der verwunschene Garten: RENI erzählt:


Hier bin ich mit meiner Oma in schöne Dreisamtal geradelt. Es war lustig, hinten auf ihrem Rucksack zu sitzen weil die Leute sich immer verwundert nach uns umsahen.

Irgendwann kamen wir an einen Garten, der nicht eingezäunt war. Ein schöner Garten mit Apfelbäumen, die voller roter Äpfel hingen. Aber er wurde von einem geheimnisvollen
Baumgeist bewacht.
Ein bisschen Angst hatte ich vor ihm schon obwohl der mich gar nicht böse ansah.
"Darf ich deinen Garten betreten?" fragte ich denn meine Oma sagt dass man immer vorher fragen muss wenn man sich etwas ansehen möchte.
Der Baumgeist war einverstanden, ich durfte mir sogar ein paar Äpfel aufsammeln.
Die waren so süß und saftig und dufteten ganz anders als die aus dem Supermarkt.
"Das sind Streuobstwiesen in denen es noch die alten Sorten gibt. Und gespritzt werden sie auch nicht. Du kannst sie also auch mal ungewaschen essen," sagte der Baumgeist und freute sich, wie gut sie mir schmeckten.
Der Hof, zu dem sie gehörten, lag ganz abseits der Straße und mir gefiel es, dass der alte Schuppen immer noch da stand wie vor vielen Jahren. Wer mochte wohl in ihm wohnen? Könnt Ihr euch vorstellen, wer in gern alten Schuppen  wohnt? Richtig, Feldmäuse, Wildbienen, Vögel nisten dort ebenso gern wie Hornissen. Oh, sagt Ihr, Hornissen stechen doch! Aber sein, Hornissen stehen unter Naturschutz und sind wichtig für die Natur denn sie fangen Schädlinge. Was meint ihr, warum die Äpfel nicht gespritzt werden müssen und so viele Früchte tragen? Richtig, wegen der Gäste im Schuppen.

Zum Schluss trafen wir noch die Kinder, die im Haus neben dem Garten leben.
Stellt euch vor, die waren so lieb und ließen mich auf ihrem Dreirad fahren.
So nett und freundlich sind die meisten Leute im Dreisamtal. :-))


Besuch im Schniederlihof: Hofleben


Weil die Arbeit nur tagsüber stattfand, waren unsere Abende nur  kurz. Das, was man in den Tälern machte, abends noch spinnen und Geschichten erzählen, klappte bei uns nicht. Wir waren dazu viel zu müde und höchstens die Großmutter, die die schwere Arbeit nicht mehr leisten konnte, saß tagsüber am Spinnrad.

Wir Kinder mussten ja bei Wind und Wetter zur Schule, egal, wie kalt es war und wie hoch der Schnee lag. Manchmal stapften wir stundenlang durch den Tiefschnee denn gebahnte Wege, wie heute, gab es damals nicht.
RENI durfte mal ausnahmsweise in meinem Kinderbett sitzen denn wir schliefen alle in einem Raum.
Die Betten waren damals viel kleiner als heute denn geschlafen wurde im Sitzen.
Ihr wundert Euch? Nun, das lag auch am Rauch und am Feuer:
Viele Bauern bekamen vom Rauch Atemprobleme, Husten, Asthma. Und im Sitzen schläft man nie so tief wie im Liegen. Man wird schneller wach wenn es im Haus beginnt zu brennen, was damals öfter als heute passiert.

Und jetzt geht es in Opas Werkstatt denn alles, was man auf dem Hof brauchte, wurde selbst aus Holz angefertig: Schneeschuhe, Werkzeug, Dachschindeln, Balken, Back-und-Futtretröge, Holznäpfe  und Holzlöffel und vieles mehr.
Möchtet Ihr hier oben Kind sein? Z.B. in der Küche beim Abwasch mit kaltem Wasser helfen?


Besuch im Schniederlihof auf dem Schauinsland


Ihr habt sicher gelesen, wie begeistert  RENI von der Bergbahn hoch zum Schauinsland war.
Denn der Gipfel ragt bei nebeligem Wetter aus den Wolken heraus, die Sonne scheint und wärmer als im Tal ist es auch.
Das wussten auch die Bauern, die sich hier oben ansiedelten. Aber leicht war ihr Leben nie.
Deshalb lasse ich jetzt das Bärbele zu Wort kommen:

Hier oben lebte ich als ich noch ein Kind war.
Meine Vorfahren, die einst den Schniederlihof erbauten, hießen nämlich Schneider aber im Alemannischen heißt das Schniederli.
Ihr seht ja, wie schön es hier oben ist  -  aber so warm und sonnig ist es nicht immer.
Für uns Kinder war es besonders hat wenn der Winter mit seinen Schneemassen kam und unseren Hof vom Rest der Welt abschnitt.
Unser Haus hat keinen Schornstein. Ihr denkt, mein Ur-Urgroßvater hat den vergessen? Weit gefehlt, bei uns Bergbauern war der Rauch immer kostbar. Er wärmte das Haus, konservierte das Holz der Wände und Wurst, Schinken und Fleisch. Kennt Ihr das Sprichwort *ins Fettnäpfchen treten*?
Ist doch klar, unter den Speckseiten und Würsten standen kleine Näpfchen, in die das Fett damals tropfte und wenn man reintrat, floss das kostbare Fett auf den Boden.

Hier sitze ich in unserer Stube, dem einzigem, beheizten Raum unseres Bauernhofes.
Natürlich wollte jeder von uns hier im Winter sitzen denn das war der wärmste Platz im Haus:
Schön groß und gemütlich, nasse Kleidung wurde hier aufgehängt und mein Opa freute sich, wenn er seinen Rücken am warmen Ofen wärmen konnte.

Seht Ihr die Stange neben dem Ofen? Das war die einzige Lichtquelle am Abend oder Trüben Wintertagen wenn der Schnee bis hoch zum Dach reichte.
Ihr lacht weil es nur ein Stab ist? Das Licht selber kommt von einem Kienspan, einem ganz dünn geschnittenen Tannen-Brett das man einfach anzündete. Dann brannte es wie ein Streichholz, manchmal sogar eine Stunde lang und mehr.
Mehr davon erzähle ich Euch auf der nächsten Seite.